Wärmewende
Für eine klimaneutrale Zukunft
Wärmewende – das ist der Umstieg auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung ohne fossile Energiequellen. Er ist notwendig, um die vorgegebenen Klimaschutzziele in Deutschland zu erreichen. Bis 2045 sollen die Treibhausgasemissionen auf null reduziert werden. Weil etwa die Hälfte der Energie, die in Deutschland verbraucht wird, zum Heizen und zur Produktion von Warmwasser eingesetzt wird, ist es wichtig, die Wärmeversorgung umzugestalten.
In Neubrandenburg versorgt neu.sw rund 27.500 Haushalte und damit rund 80 Prozent der Bevölkerung mit Fernwärme. Sie wird aktuell im Wesentlichen im Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk (GuD-HKW) auf Basis von Erdgas erzeugt. Zudem sind auch kleine Mengen Klärgas im Einsatz.
Meilensteine
Wir investieren bereits seit einigen Jahren in die Umgestaltung der Wärmeversorgung. Zuletzt wurde im Jahr 2025 der Transformationsplan Fernwärme fertiggestellt. Darin wurden weitere Meilensteile für den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger festgeschrieben. Hier der Überblick:
Bereits abgeschlossen
Seit 2018 optimiert neu.sw das Fernwärmesystem in Neubrandenburg und hat dafür bislang rund 30 Millionen Euro investiert.
- Im Juli 2021 ging der neu.sw Kurzzeitwärmespeicher in Betrieb. Er speichert überschüssige Wärme beispielsweise aus dem Gas- und Dampfturbinenheizkraftwerk (GuD-HKW) und kann darüber hinaus zukünftig Wärme aus verschiedenen erneuerbaren Energiequellen (Solarthermie, Geothermie) speichern. So ist es möglich, den Fernwärmebedarf der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg im Sommer für etwa zwei Tage abzudecken.
- Seit Ende 2023 erzeugt eine Power to Heat-Anlage (PtH-Anlage) Wärme. Sie kommt flexibel zum Einsatz und sorgt dafür, dass überschüssiger Strom aus Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen für die Wärmeerzeugung genutzt werden kann. Das reduziert den Einsatz von Erdgas im GuD-HKW und damit den CO2-Ausstoß.
Nächste Schritte
Die Potentialanalyse im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung hat ergeben, dass für Neubrandenburg vor allem die Nutzung von Geothermie, aber auch Solarthermie die bestmögliche Erzeugungsbasis darstellen, um den zukünftigen Wärmebedarf nachhaltig zu erzeugen. Der Transformationsplan Fernwärme setzt daher auf einen Mix, der auf vier verschiedenen Säulen steht
- Mehrere mitteltiefe Geothermieanlagen sollen die Grundlast (also nahezu die Hälfte) des Fernwärmebedarfs der Vier-Tore-Stadt abdecken. Dafür können unter anderem bereits bestehende Bohrungen genutzt werden. Das ca. 55°C warme Tiefenwasser wird dann mittels Temperaturerhöhung unter Einsatz von Wärmepumpen für das zentrale Fernwärmenetz nutzbar gemacht.
- Wärme aus Solarthermieanlagen kann etwa 20 Prozent des Wärmebedarfs abdecken. Dafür hat neu.sw in den zurückliegenden Jahren Flächen in unmittelbarer Nähe des bestehenden Heizkraftwerkes erworben, die als Standort für die Anlagen dienen sollen.
- Eine Luft-Großwärmepumpe und die PtH-Anlage sollen flexibel Lastspitzen ausgleichen können.
- In einem Erdbeckenspeicher kann überschüssige Wärme aus dem Sommer für den Winter gespeichert werden. Er wird also gebraucht, wenn Wind und Sonne zu wenig Energie liefern.
Dieser Speicher besteht aus einem großen, abgeschlossenen und gedämmten Erdbecken, das mit heißem Fernwärmewasser gefüllt wird. Dieses Wasser wird im Winter mit Unterstützung einer Großwärmepumpe wieder ins Fernwärmenetz ausgespeist.
Kommunale Wärmeplanung
Langfristig soll in Neubrandenburg ganz auf den Einsatz fossiler Energieträger verzichtet werden. Der Transformationsplan Fernwärme ist daher ein wichtiger Teil der „Kommunalen Wärmeplanung“ in Neubrandenburg. Sie bietet den strategischen Überblick über die Wärmewende vor Ort und richtet den Fokus neben der Fernwärmeversorgung auch auf die Stadtgebiete, in denen bislang mit Erdgas und Öl geheizt wird.
Daher erarbeitet die Stadt Neubrandenburg gemeinsam mit neu.sw, den großen Wohnungsgesellschaften, Stadtvertretern und weiteren Beteiligten, wie die Umstellung auf klimaneutrale/alternative Energien auch dort gelingen kann. Mit Fertigstellung der Kommunalen Wärmeplanung soll dann ein Zeitplan stehen, wie die Wärmeversorgung für die kommenden Jahre entwickelt bzw. verändert wird. Auch die Kosten sollen abgeschätzt werden.