neu.sw Glasfaserkabel reichen sogar bis ins Märchenland. Der Grammentiner „Märchengarten“ bei Stavenhagen verfügt bereits seit vier Jahren über einen Turbo-Internetzugang der Neubrandenburger Stadtwerke.
Beim Ausbau des Netzes in der Seenplatte gehörte Grammentin zu den ersten Dörfern, die mit dem superschnellen Kommunikations- und Datennetz verbunden wurden. Davon profitierte 2020 auch Rückkehrerin Antje Hornburg-Zeneli.
Würde in ihrem alten und neuen Heimatdorf ein Schalter umgelegt und das Glasfasernetz wäre „abgeschaltet“, fände Antje Hornburg-Zeneli das ganz und gar nicht märchenhaft. Für die Geschäftsfrau im selbst gegründeten, örtlichen Dorfladen und Gastgeberin in der Brasserie „Märchengarten“ wäre schlagartig ihr durch und durch digital ausgerichtetes, lokales Geschäftsmodell „ausgeknipst“.
Die Mutter von drei Töchtern kam vor fünf Jahren mit ihrer Familie und der Idee vom Märchengarten in der Mitte von Mecklenburg-Vorpommern zurück in ihre alte Heimat. Bis dahin hatte Antje Hornburg-Zeneli in Großbritannien studiert und bereits in der Fremde für einen großen Konzern gearbeitet, geheiratet und eine Familie gegründet.
“Todeszone” Internet
„Wer glaubt, die Briten kennen keine Funklöcher, irrt gewaltig“, erinnert sie sich an ihre schon auf der Insel digital geprägte Arbeit. Der Job samt Familien führte sie auch auf der „Insel“ in ländliche Gefilde. Dort nennen sie ihre weißen Flecken in der Telekommunikation viel drastischer als hierzulande: „dead zone“ - Todeszone!
Auf den britischen Inseln wären Hausbau für die Familien und ihre fantastische Idee von einem großen Themen-Garten, ein Traum geblieben. So wählten Antje Hornburg-Zeneli und ihr in der Gastronomie erfahrener Ehemann Miri alternativ Mecklenburg-Vorpommern. Und mussten auf halber Strecke zwischen Demmin und Stavenhagen nicht einmal eine „dead zone“ in Sachen Telekommunikation in Kauf nehmen. Hingegen ließ sich Miri Zeneli vom überwältigend weiten Blick über ein märchenhaftes Stück Landschaft auf einen Sonnenuntergang über dem Kummerower See ziemlich leicht überzeugen, hier gemeinsam den Märchengarten-Traum als Lebensunterhalt Wirklichkeit werden zu lassen.
Das denkmalgeschützte Wohnhaus der Familie in Grammentins Dorfmitte und der Restaurantneubau samt Märchengarten sind per modernster Glasfaser-Technologie mit dem weltweiten Datennetz verknüpft. „So kann ich zum Glück solche Dinge wie Buchhaltung oder Personalplanung komplett digital organisieren“, freut sich die junge Geschäftsfrau darüber, dass sie mit zu den GLAS-NOST Nutzern der ersten Stunde gehört. GLAS-NOST - das ist der Glasfaserausbau Nordost in einem weiten Gebiet um die Vier-Tore-Stadt herum, den die neu.sw Tochtergesellschaft neu-medianet vorantreibt.
Kaffee per Online-Handel
Auch die allerneuste Geschäftsidee der Märchengarten-Macher, eine Kaffee-Rösterei, dürfte vom schnellen Datennetz profitieren. „Wenn nötig, kann ich per Smartphone und App eine Proberöstung starten, während ich noch anderweitig etwas zu erledigen habe“, freut sich Antje Hornburg-Zeneli auf die neueste Herausforderung. Wie von Zauberhand wären aromatische Bohnen stets zur rechten Zeit fertig. Fast wie im Märchen. Viel entscheidender jedoch ist das schnelle Internet für den Online-Kaffee-Handel, der in Zukunft als weiteres Standbein entstehen soll. So verbindet die digitale Vernetzung Dorfladen und Online-Shop, macht Dinge von Web-Marketing bis Online-Reservierung über die Grenzen des mecklenburgischen Dorfes hinaus möglich.
Die märchenhaften Areale, wie der Peter-Hase-Gemüsegarten, der Zwerg-Nase-Kräutergarten oder der geplante Dornröschen-Garten, die der Kern der mutigen Geschäftsidee sind, bleiben offline. Um sie zu entdecken, sollten neugierig Gewordene persönlich an den Kummerower See kommen.
Die liebevoll eingerichtete Gartenlandschaft lässt sich perfekt mit dem Genuss mediterraner Küche, von italienischem Eis und dem am Ort geröstetem Kaffee verbinden. Das ist bestimmt kein Märchen.