Wärmewende – das ist der Umstieg auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung ohne fossile Energiequellen. neu.sw hat in den vergangenen Monaten gemeinsam mit Partnern einen umfassenden Plan erarbeitet, wie das hier in Neubrandenburg gelingen kann.
Mit dem Bau des Kurzzeitwärmespeichers und der Power-to-Heat-Anlage (PtH-Anlage) sind wir die ersten Schritte bereits gegangen. Der nun vorliegende „Transformationsplan Fernwärme“ zeigt den weiteren Weg auf und setzt dabei auf einen Mix aus vier Säulen:
- Mehrere mitteltiefe Geothermieanlagen sollen rund die Hälfte des Wärmebedarfs des Fernwärmenetzes der Vier-Tore-Stadt abdecken. Dafür können unter anderem bereits bestehende Bohrungen genutzt werden. Das ca. 55°C warme Tiefenwasser wird dann mittels Temperaturerhöhung unter Einsatz von Wärmepumpen für das zentrale Fernwärmenetz nutzbar gemacht.
- Wärme aus Solarthermieanlagen kann etwa 20 Prozent des Fernwärmebedarfs abdecken. Dafür hat neu.sw in den zurückliegenden Jahren Flächen in unmittelbarer Nähe des bestehenden Heizkraftwerkes Nord erworben, die als Standort für die Anlagen dienen sollen.
- Eine Luft-Großwärmepumpe und die bestehende PtH-Anlage sollen flexibel Lastspitzen ausgleichen können.
- In einem Erdbeckenspeicher kann überschüssige Wärme aus dem Sommer für den Winter gespeichert werden. Dieser Speicher besteht aus einem großen, abgeschlossenen und gedämmten Erdbecken, das mit heißem Fernwärmewasser gefüllt wird. Dieses Wasser wird im Winter mit Unterstützung einer Großwärmepumpe wieder ins Fernwärmenetz ausgespeist.
In Neubrandenburg versorgt neu.sw rund 27.500 Haushalte und damit rund 80 Prozent der Bevölkerung mit Fernwärme. Sie wird aktuell im Wesentlichen im Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk (GuD-HKW) auf Basis von Erdgas erzeugt. Zudem sind auch kleine Mengen Klärgas im Einsatz. Der Transformationsplan ist in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Neubrandenburg, den Wohnungsgesellschaften NEUWOGES und Neuwoba, dem Haus & Grund Deutschland e. V. sowie mit Hilfe externer Energiespezialisten erarbeitet worden. Er ist Teil der gesetzlich vorgeschriebenen Kommunalen Wärmeplanung.
Die Analyse hat auch gezeigt, dass ein weiterer Ausbau der Fernwärme in Neubrandenburg nicht großflächig möglich sein wird. Für die Gebiete, die nicht an das bestehende Fernwärmenetz angeschlossen sind, werden deshalb in den kommenden Monaten in einem zweiten Schritt der Kommunalen Wärmeplanung alternative Wärmeversorgungslösungen ermittelt. Ergebnisse sollen noch in diesem Jahr vorliegen.