Großes Interesse heute beim Tag der offenen Tür im Neubrandenburger Krematorium: Mehr als 400 Interessierte nutzten am Nachmittag die Gelegenheit, das Haus im Rahmen von Führungen kennenzulernen. Anlass war das 30-jährige Bestehen des Krematoriums.

Foto: neu.sw

Die Besucherinnen und Besucher kamen aus dem gesamten Landkreis in den Carlshöher Wald und stellten vielfältige Fragen. Sie wollten zum Beispiel wissen, woraus Urnen bestehen, wie Seebestattungen ablaufen und ob Verstorbene eigene Kleidung tragen dürfen.

In der lichtdurchfluteten Trauerhalle können Familien, Angehörige und Freunde von ihren Lieben Abschied nehmen. Sie erhalten auch die Möglichkeit, von einem eigens eingerichteten Raum aus die Sargeinfahrt in den Ofen mit anzusehen. „Manch einer braucht genau diesen Moment, in dem das Feuer den Sarg erfasst, um den Tod tatsächlich zu begreifen“, so Betriebsleiter Fabian Kremser.

Ein nummerierter Stein dient bei der Verbrennung als „Personalausweis“. Weil er dem Feuer standhält, kann die Asche anschließend noch identifiziert werden. Bevor sie in eine Aschekapsel gefüllt wird, wird Unverbranntes wie etwa medizinische Implantate mit einem Magneten entnommen. Einmal im Jahr werden diese Teile zur Metallverwertung gegeben – den Erlös spendet neu.sw vollständig an gemeinnützige Projekte wie etwa das Hospiz.

Der besondere Tag im Krematorium wurde durch eine Ausstellung des Regionalmuseums ergänzt, die unter anderem Einblicke in die Bestattungskultur früherer Jahrhunderte in der Vier-Tore-Stadt gibt. „Krankheit und Tod im alten Neubrandenburg“ zeigt sehr anschaulich die archäologischen Untersuchungsergebnisse aus den vergangenen Jahren, zum Beispiel vom Kirchhof der Marienkirche, vom Franziskanerkloster oder – außerhalb der Stadtmauer – von der alten Feuerwache in der Ziegelbergstraße.

Die Neubrandenburger Krematoriumsgesellschaft, wie das Unternehmen korrekt heißt, ist ein Tochterunternehmen der Neubrandenburger Stadtwerke.