Die Neubrandenburger Stadtwerke (neu.sw) wollen den Aquiferspeicher in der Bachstraße zu einer Tiefengeothermieanlage umbauen. Der Rückbau des Speichers hat begonnen. Die Planungen für die neue Anlage laufen.


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Der Aquiferspeicher versorgte fast 20 Jahre lang zu großen Teilen das Wohngebiet Rostocker Straße mit Wärme. Dafür wurde die im Sommer überschüssige Wärme aus dem Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk (GuD) in die unterirdischen Gesteinsschichten eingespeichert, um sie im Winter zu nutzen.

Durch die Modernisierung des Kraftwerkes und die Errichtung des Kurzzeitwärmespeichers sowie weiterer langfristig geplanter Investitionen in die Wärmeerzeugung, wird künftig keine überschüssige Wärme mehr produziert werden. Der Aquiferspeicher wird also nicht mehr benötigt. neu.sw nutzt deshalb die beiden bereits vorhandenen bis zu 1.300 Meter tiefen Bohrungen für die Errichtung einer Geothermieanlage. Das ca. 55°C warme Tiefenwasser ist dann über Wärmepumpen für das zentrale Fernwärmenetz verwendbar.

Etwa 10 Prozent des durchschnittlichen Fernwärmebedarfs der Stadt können so gedeckt werden. Damit kann dann nicht nur das Wohngebiet Rostocker Straße versorgt werden, sondern darüber hinaus auch Wärme in das übrige Fernwärmenetz der Stadt fließen.

Die Umbaupläne sind Teil der „grünen Wärme-Wende“ bei neu.sw, die 2018 begonnen hatte. Sie werden zum Gesamtziel einer ökologischeren Wärmeversorgung der Vier-Tore-Stadt beitragen. Dafür erarbeitet die Stadt gemeinsam mit Stadtvertretern, Wohnungsgesellschaften, neu.sw und weiteren Beteiligten noch in diesem Jahre eine kommunale Wärmeplanung. Sie wird neben Geothermie weitere Potenziale für klimafreundliche Wärmeversorgung der Stadt aufzeigen.