neu.sw hat am Stadtrand von Neubrandenburg ein neues Wasserwerk in Betrieb genommen. Vorerst läuft die Technik noch auf Probe. Zum Beispiel müssen die sechs Filterkessel eingefahren werden. Währenddessen läuft das alte Wasserwerk parallel weiter, damit die Trinkwasserversorgung gesichert ist.

FilterkesselEin Blick in das Wasserwerk III: Die Filterkessel
werden gerade eingefahren. Fotos: neu.sw

Vor etwa zweieinhalb Jahren wurde der Grundstein für das neue Wasserwerk III gelegt. Es ist direkt neben der alten Anlage gebaut worden. Die sechs Filterkessel sind die Herzstücke des neuen Wasserwerks: In jedem Einzelnen befinden sich etwa 560 Filterdüsen. Aufgefüllt mit Quarzsand, haben vier der Kessel die Aufgabe dem Grundwasser Eisen zu entziehen. Zwei entziehen ihm Mangan. Durch sogenannte Filterkerzen läuft dann das gewonnene Trinkwasser. Die Filterkerzen sorgen dafür, dass der Filterkies in den Kesseln bleibt und nicht in das Trinkwassernetz gelangt. Ist der zweistufige Prozess abgeschlossen, wird das aufbereitete Trinkwasser zum Speicher befördert. Von dort gelangt es durch das Trinkwasser-Rohrnetz zu den Haushalten. Das sich die rund fünf Meter hohen, circa sieben Tonnen schweren Kessel im Gebäude befinden, hat vor allem einen großen Vorteil: „Sie sind nicht mehr der Witterung ausgesetzt und das wirkt sich positiv auf den Aufbereitungsprozess aus“, sagt Betriebsingenieur Tino Landt.

Neben den Herzstücken werden Aggregate, Filter und auch die Sauerstoffersatzanlage getestet. „Sie kommt zum Einsatz, wenn zum Beispiel die Sauerstoffanlage einmal ausfallen sollte“, erklärt Tino Landt. Die Sauerstoffanlage befindet sich direkt hinter dem Gebäude und liefert technischen Sauerstoff, der für den Prozess der Trinkwasseraufbereitung notwendig ist.


Das Wasserwerk III ist redundant ausgestattet und läuft sowohl im automatisierten als auch im Betrieb per Hand. „Mithilfe von Touch-Panels kann beispielweise jeder Schieber eingestellt werden, wir können den Sauerstoff und die Temperatur messen und sehen, welcher Brunnen gerade läuft“, sagt Tino Landt.

Der Betriebsingenieur rechnet mit circa acht bis zwölf Wochen Probebetrieb. Denn erst, wenn alle Parameter zu einhundert Prozent stimmen und verschiedene Szenarien getestet wurden, wird das neue Wasserwerk III in den Regel-Betrieb gehen.