Am Montag, 26. März 2018, übergab Energieminister Christian Pegel den Fördermittelbescheid für das Kooperationsprojekt Schul-IT im Beisein von Landrätin Dr. Barbara Syrbe und Bildungsdezernent Dietger Wille in Greifswald. Die neu-itec GmbH, 100%ige Tochtergesellschaft der Neubrandenburger Stadtwerke GmbH, hat die Ausschreibung für die Projektleitung dieses Mecklenburg-Vorpommern weiten Kooperationsprojekts Schul-IT gewonnen.

Kooperationspartner des Projekts, dessen Projektträger der Landkreis Vorpommern-Greifswald ist, sind die Hansestadt Rostock, die Landkreise Rostock, Ludwigslust-Parchim und Mecklenburgische Seenplatte sowie das Amt Recknitz-Trebeltal, die Stadt Neubrandenburg und der Zweckverband Elektronische Verwaltung in M-V. Das Projekt wird durch Finanzmittel des LfI MV und Geldern des Finanzausgleichsgesetzes in Höhe von insgesamt 653.000 Euro gefördert. Der Landkreis Vorpommern-Greifswald unterstützt das Projekt mit 163.250 Euro.

Das Kooperationsprojekt umfasst acht Phasen, in welchen aufeinander aufbauend bis zum 30. September 2018 sowohl die Theorie als auch die Praxis der landesweiten Schul-IT betrachtet werden. Das Projekt will die digitale Versorgung aller schulischen Belange theoretisch untersuchen und praktisch erproben. Ausgehend von der Entwicklung eines Medienentwicklungsplans, der als Muster für alle Schularten in Mecklenburg-Vorpommern erarbeitet wird, werden im Rahmen des Projekts IT-bezogene Vorgänge an Schulen analysiert und ausgewählte Prozesse gezielt untersucht und verbessert. Auch Aspekte wie Datensicherheit und Standards für Hardwareausstattung und -beschaffung sollen betrachtet werden. Neben der technischen Ausstattung werden ebenfalls die Bereitstellung digitaler Medien und pädagogische Konzepte erprobt. Die Erkenntnisse werden dann an vier, von den Projektpartnern ausgewählten Schulen, pilotiert, um nachhaltige Szenarien für die Schul-IT-Landschaft in MV entwickeln zu können.

„Die Digitalisierung macht vor keinem unserer Lebensbereiche Halt, auch nicht vor der Schule. Mit diesem Projekt wird eine wichtige Grundlage geschaffen, um die Digitalisierung der Schulen im Land voranzutreiben. Ich halte das nicht nur als Minister für Digitalisierung wichtig. Auch als Vater von zwei Töchtern lege ich natürlich Wert darauf, dass unsere Kinder schon in der Schule gut auf die digitale Zukunft vorbereitet werden“, so Christian Pegel.

Ziel des Projekts ist die Digitalisierung in den Schulen im Hinblick auf die Verwaltungsprozesse, aber auch die pädagogische Arbeit weiter voranzutreiben und den Grundstein für einen Strukturwandel hin zu einer nachhaltigen IT-Nutzung zu legen. Dabei müssen die speziellen Anforderungen an Infrastruktur, Wartung und Pflege sowie die notwendige Bereitstellung digitaler Medien aus Sicht der Lehrer und Schüler analysiert und bewertet werden. Die Bündelung und Vernetzung gemeinsamer Aktivitäten sowie der damit verbundene kontinuierliche Informationsaustausch der Projektpartner, tragen zu einem erfolgsorientierten Wirken bei.

Die Neubrandenburger Stadtwerke GmbH hat bereits 30 Schulen in und um Neubrandenburg durch ihre Tochterfirmen neu-medianet und neu-itec GmbH mit schnellem Internet ausgestattet. Kleinere Schulstandorte sind mit einem Breitbandanschluss von 1 Gbit/s, größere mit 10 Gbit/s angeschlossen. In dieser Hinsicht haben die Stadt Neubrandenburg und der Landkreis Mecklenburgische-Seenplatte eine Vorreiterrolle in MV. Es ist einmalig, dass bereits heute alle Schulen der Stadt und zahlreiche weitere Schulen im Umland von Neubrandenburg von den rasanten Entwicklungen im Bereich der „digitalen Schule“ profitieren können.

Digitalisierung im Bildungsbereich ist Chance und Herausforderung zugleich. Je besser die Positionen, Bedarfe und Prämissen aller Beteiligten eingeschätzt werden können, desto zielgerichteter kann an Lösungen gearbeitet werden. Bereits Anfang 2017 wurde die Workshop-Reihe „Schule 2.0“ von den Neubrandenburger Stadtwerken ins Leben gerufen. Mit ca. 30 Teilnehmern - Schulträgern, Schulleitern, Lehrern sowie Schülern von 10 Schulen - wurde die aktuelle Situation an den Schulen der Region diskutiert und Visionen für die Schule 2.0 entwickelt. Weiterhin wurden Workshops mit Schulbuchverlagen und Software-/Hardwareherstellern durchgeführt. Mit dieser Erfahrung hat sich die neu-itec für die Rolle der Projektleitung des MV-weiten Kooperationsprojekts empfohlen.

Im Jahr 2015 wurde mit der Arbeitsgruppe „Digitale Schule“ eine „Kooperationsvereinbarung zur Förderung der Medienkompetenz in Mecklenburg-Vorpommern“ ins Leben gerufen, um geeignete Mindeststandards für ein flächendeckendes und generationenübergreifendes Angebot zum Erwerb von Medienkompetenz allen Einwohnern des Landes MV anzubieten.[1] Die Analyse von verschiedenen Themenkomplexen zeigte u. a., dass Städte und Kreise eine besondere Rolle einnehmen und vor allem Sorge dafür tragen, die Schul-IT neu auszurichten, um auf der Ebene der Schulträger erste Leitbilder einer modernen IT-Ausstattung an Schulen zu prägen. Durch das landesweite Schul-IT-Projekt wird diesem Anspruch nun im Bereich schulische Bildung Rechnung getragen.

[1]
Vergleiche dazu: Arbeitsgruppe „Digitale Schule“, http://www.cio.m-v.de/Kooperatives-E-Government/digitale_schule/