Einblicke in dieses Haus mitten im Carlshöher Wald sind für die allermeisten Menschen nicht alltäglich. Zum Jubiläum am 7. Mai aber werden die Mitarbeiter des Neubrandenburger Krematoriums ihre Türen von 14.00 bis 16.00 Uhr für Besucher öffnen und zu Besichtigungen einladen. An diesem Tag gibt es das Haus in Nachbarschaft zum Friedhof seit 30 Jahren.


Am 7. Mai von 14.00 bis 16.00 Uhr laden die Mitarbeiter des Krematoriums Neubrandenburg zu Besichtigungen ein. © neu.sw


Trauer, Tod und Technik – das alles kommt im Krematorium zusammen. In der lichtdurchfluteten Trauerhalle können Familien, Angehörige und Freunde von ihren Lieben Abschied nehmen. Sie erhalten auch die Möglichkeit, von einem eigens eingerichteten Raum aus die Sargeinfahrt in den Ofen mit anzusehen. „Manch einer braucht genau diesen Moment, in dem das Feuer den Sarg erfasst, um den Tod tatsächlich zu begreifen“, erzählt Betriebsleiter Fabian Kremser.

Ein nummerierter Stein dient bei der Verbrennung als „Personalausweis“. Weil er dem Feuer standhält, kann die Asche anschließend noch identifiziert werden. Bevor sie in eine Aschekapsel gefüllt wird, wird Unverbranntes wie etwa medizinische Implantate mit einem Magneten entnommen. Einmal im Jahr werden diese Teile zur Metallverwertung gegeben – den Erlös spendet neu.sw vollständig an gemeinnützige Projekte wie etwa das Hospiz.


Der besondere Tag im Krematorium wird durch eine Ausstellung des Regionalmuseums ergänzt, die unter anderem Einblicke in die Bestattungskultur früherer Jahrhunderte in der Vier-Tore-Stadt gibt. „Krankheit und Tod im alten Neubrandenburg“ zeigt sehr anschaulich die archäologischen Untersuchungsergebnisse aus den vergangenen Jahren, zum Beispiel vom Kirchhof der Marienkirche, vom Franziskanerkloster oder – außerhalb der Stadtmauer – von der alten Feuerwache in der Ziegelbergstraße.

Die Neubrandenburger Krematoriumsgesellschaft, wie das Unternehmen korrekt heißt, ist ein Tochterunternehmen der Neubrandenburger Stadtwerke. Anmeldungen für den Tag der offenen Tür sind nicht notwendig.

www.krematorium-neubrandenburg.de