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Die Neubrandenburger Stadtwerke heben zum 1. Januar 2023 die Preise für Strom, Gas und Fernwärme an. Haushalte werden aber in großem Umfang von den Preisdeckeln der Bundesregierung profitieren, insbesondere wenn sie Energie bzw. Wärme einsparen.

 Quelle: pixabay

Alle Kundinnen und Kunden erhalten in den kommenden Tagen zunächst die Ankündigungsschreiben mit den regulären neuen Preisen. Sobald aber die Preisbremsen gesetzlich fixiert sind, werden sie von neu.sw weitergegeben. Dann gelten die als „Bremse“ festgelegten Preise nach den vom Gesetzgeber festgelegten Regeln. Die rechtliche Umsetzung ist aktuell noch unklar. Das parlamentarische Verfahren hierfür soll im Dezember abgeschlossen werden.

Nach dem Anfang November – auf Basis des Abschlussberichtes der ExpertInnen-Kommission Gas Wärme – veröffentlichten Eckpunktepapier von Bundeskanzleramt, BMWK und BMF gelten die Preisdeckel voraussichtlich jeweils für ein Grundkontingent von bis zu 80 Prozent des prognostizierten Jahresverbrauchs. Der Strompreis soll vom 1. Januar 2023 an bei 40 ct/kWh (brutto) gedeckelt werden. Für Gas soll es demnach eine Bruttopreisgarantie in Höhe von 12 ct/kWh geben, für Fernwärme von 9,5 ct/kWh (brutto). Wer darüber hinaus Energie bzw. Wärme verbraucht, zahlt die ab dem 01.01.2023 geltenden neu.sw Energiepreise.

Grund für die Preisanpassungen bei neu.sw sind im Wesentlichen die extrem gestiegenen Beschaffungskosten für Strom und Gas, in Teilen auch deutlich höhere Netzentgelte. Die Anpassung der Abschläge erfolgt wie gewohnt automatisiert im Rahmen der Jahresverbrauchsabrechnung 2022, die neu.sw Kundinnen und Kunden im Januar 2023 erhalten. Die Preise aufgrund der Preisdeckel werden darin berücksichtigt.

„Energiesparen bleibt das oberste Gebot – nicht nur, um gut mit unseren Gasreserven zu haushalten, sondern auch, um Geld zu sparen“, sagt der Sprecher der neu.sw Geschäftsführung, Ingo Meyer. „Für die Umsetzung der Maßnahmen bleibt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern äußerst wenig Zeit. Trotz des erheblichen zusätzlichen Aufwandes begrüßen wir die Entlastungen für die Verbraucherinnen und Verbraucher aber ausdrücklich. Sowohl die Preisbremsen als auch die Umsatzsteuersenkung auf Gas und Fernwärme sowie die angekündigte Dezember-Hilfe werden tatsächlich eine spürbare Entlastung bringen.“ 

Die Preise im Vergleich:

Strom

Im Stadtgebiet Neubrandenburg, wo neu.sw ein eigenes Stromnetz betreibt, ist es die erste Preiserhöhung seit Januar 2020. Im Umland, wo neu.sw kein eigenes Stromnetz betreibt, waren die Preise bereits zum Herbst 2022 angehoben worden. Weil aber sowohl die Beschaffungs- als auch die Netzkosten weiter gestiegen sind, muss neu.sw zum Jahreswechsel eine weitere Anpassung vornehmen.

Neubrandenburg, Bruttoarbeitspreise in ct/kWh

*Stand 01.07.2022, nach Wegfall EEG-Umlage

Neubrandenburger Umland, Bruttoarbeitspreise in ct/kWh

*Stand 01.09.2022


Gas

Die Gründe für die Erhöhung der neu.sw Gaspreise liegen in den gestiegenen Beschaffungskosten, aber auch in gestiegenen Steuern, Abgaben und Umlagen. Netzentgelte haben sich ebenfalls erhöht. Die aktuell sinkenden Preise haben derzeit noch keine unmittelbaren Folgen für die Preise. Viele Versorgungsunternehmen beschaffen ihren Energiebedarf größtenteils langfristig, um Preisschwankungen möglichst ausgleichen zu können. Nach dieser Strategie kauft auch neu.sw ein. Die derzeit gefallenen Gaspreise werden sich also erst später im Gaspreis auswirken.

Neubrandenburg und Umland, Bruttoarbeitspreise in ct/kWh

*Stand 01.10.2022
**geplant: Einführung zum 01.03.22, rückwirkende Geltung zum 01.02.


Fernwärme

Die Neubrandenburger Stadtwerke produzieren Fernwärme im Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk (GuD) in der Warliner Straße. Dafür wird mittels Kraft-Wärme-Kopplung die bei der Stromproduktion entstehende Wärme genutzt. Etwa 80 Prozent der Haushalte sind an das Fernwärmenetz angeschlossen, werden also mit Heizenergie und warmem Wasser versorgt. Weil sich allein die Kosten für Gas im vergangenen Jahr dramatisch verteuert haben, steigt in der Folge nun auch der Fernwärmepreis in Neubrandenburg.

Neubrandenburg, Bruttopreise

*geplant: Einführung zum 01.03.22, rückwirkende Geltung zum 01.02.; Preisbremse voraussichtlich auf Arbeitspreis


Schwimmhalle

neu.sw konnte die Schwimmhallenpreise über Jahre konstant halten. Die Betriebskosten sind allerdings kontinuierlich gestiegen. Nach den Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie war auf eine Preiserhöhung bewusst verzichtet worden. Nun werden die Preise zum Jahreswechsel angepasst. Vereine zahlen pro Bahnstunde künftig 6,56 Euro, 1 Euro mehr als derzeit. Die Preise für das öffentliche Baden erhöhen sich im Schnitt um rund 19 Prozent.